unverpackt einkaufen
Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn ich nach dem Einkauf keine Müllberge mehr zu beseitigen habe.
Unverpackt einkaufen macht Spaß!
Samstag Vormittag bei uns in Heidelberg. Ich packe meine Tasche zum einkaufen auf dem Markt. Hinein kommen, mein Brotbeutel, leere Gläser mit Schraubdeckel und leere Dosen. So gerüstet beginne ich meine Shopping Tour.
Der Bäcker lässt das Brot in meinen mitgebrachten Stoffbeutel gleiten, am Käsestand wird der Käse direkt in meine Dose gelegt, die Oliven verschwinden in meinem mitgebrachten Glas mit Schraubdeckel, und am Gemüsestand kommt alles in Stoffbeutel. Mein Wocheneinkauf, und nicht ein Stück Plastik oder Papier muß ich anschliessend zu Hause entsorgen.
Klar sieht das nicht immer so aus. hin und wieder, vielleicht 1-2 mal im Monat gehe ich dann doch in den Supermarkt. Dort kaufe ich, was ich auf dem Markt oder im Unverpackt Laden nicht erhalte. wie zum Beispiel Eis, meine geliebten Barilla Nudeln oder Limburger Käse.
Ist unverpackt einkaufen teuer?
Als ich begann mich auf den Weg zu machen um dem Verpackungsmüll den Kampf anzusagen, wußte ich noch nicht, dass unverpackt einkaufen nicht teurer ist als „verpackt“ einzukaufen.
Wir konsumieren heute anders. Nicht, daß wir uns das bewusst angeeignet hätten, nein es geschah so ganz von alleine. Liegt es an der Qualität der Lebensmittel, daß man quantitativ weniger essen muss, oder gehen wir bewusster mit unserem Essen um und essen nicht mehr einfach so, ganz nebenbei? Es ist sicher eine Mischung aus bessere Qualität der Lebensmittel und bewussterer Umgang mit Nahrungsmitteln, was uns nicht mehr Geld ausgeben lässt als zuvor.
Warum ich unverpackt einkaufe
Mir macht einkaufen jetzt Spaß. Ich gehe auf den Markt oder in kleine Einzelhandelsgeschäfte. So wird jeder Einkauf zu einem kleinen Event. Ein kleines Schwätzchen mit dem Verkäufer, einen Ratschlag einholen oder eine Frage beantwortet zu bekommen.
Es ist alles viel persönlicher und die Hektik eines Supermarktes ist hier überhaupt kein Thema. Ich geniesse es beim einkaufen nicht in grelles, kaltes Neonlicht zu schauen. Das dauernde Gepiepste der über die Kasse gezogenen Ware vermisse ich auch keinen Augenblick und die Hektik und der damit verbundene unterschwelligen Aggressionen liessen mich früher eine richtige Einkaufsmuffelin sein.
Unverpackt einkaufen, die Alternative zum Müll-Wahnsinn
Im Beitragsbild oben siehst du mit was ich einkaufen gehe;
- Stofftaschen für Obst und Gemüse
- Schraubgläser für Gewürze, Getreide, Oliven/Antipasti, Zucker, Mehl, Kaffee etc
- aus einem Geschirrtuch habe ich Brotbeutel genäht, das Brot kann darin auch hervorragend aufbewahrt werden
- für Käse und Wurst verwende ich alte Eisdosen oder Tupperdosen aus Beständen
Die sanfte Rebellion – Kampf dem Müll
Nicht alles kann ich in meine mitgebrachten Behältnisse packen, so kaufe ich Milch „abgepackt“ ein, jedoch in der Glasflasche und nicht im Tetrapack. Ich liebe Limburger Käse und die gibt es nun mal nur abgepackt.
Immer kann ich es nicht vermeiden Müll zu produzieren, doch ich habe meinen Anteil am Müllberg drastisch reduziert. Und dies ohne Zwang oder Verzicht . Ganz im Gegenteil, durch die Freude am Einkaufen habe ich einen Gewinn an Lebensfreude erzielt. Und es fühlt sich verdammt gut an etwas für unseren Planeten zu tun.
Ich habe eine Vision
Ich stelle mir vor, daß alle Menschen diesem Müll-Wahnsinn den Kampf ansagen. Wäre die Industrie dann nicht gezwungen sich von ihren übermäßigen Verpackungen zu verabschieden. Würden sie nicht, um ihre Produkte absetzten zu können, ganz neue Wege gehen und ihre Waren umweltfreundlicher und mit weniger Verpackungs-Müll auf den Markt bringen?
Die Macht liegt in den Händen jedes Einzelnen. Wir bestimmen mit, wie unsere Welt in 20 Jahren aussehen wird.
Unverpackt einkaufen, so wird einkaufen zum Event. Umwelt-Liebe