Treibhausgase und Landwirtschaft
Die Verantwortung der Landwirtschaft, Treibhausgase zu minimieren und somit unsere CO2 Emissionen zu senken ist gewaltig. Bauern und Bäuerinnen brauchen dazu die volle Unterstützung von Politik und Gesellschaft.
Treibhausgase in der Landwirtschaft
Massentierhaltung, Ausbringen von Gülle und stickstoffhaltiger Düngemittel sind maßgeblich an der Entstehung von klimaschädlichen Gasen beteiligt.
Wie das Bundesumweltamt berichtet stammten im Jahr 2017
- 60% der gesamten Methan (CH4) und
- 80% der gesamten Lachgas (N2O) Emissionen aus der Landwirtschaft
Dies entspricht einem CO2 Äquivalent von 66,3 Millionen Tonnen. Dies wiederum entspricht 7,3% der gesamten Treibhausgas-Emissionen des Jahres.
Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase sind gasförmige Bestandteile der Atmosphäre. Sie wiederum werden in natürliche und antropogene (= vom Menschen verursacht) Treibhausgase unterschieden. Selbstverständlich ist jedes antropogene Gas auch natürlich in der Atmosphäre vorhanden, also jedes Gas kann sowohl natürlich vorkommen als auch antropogen verursacht sein.
- H2O = Wasser in Gasform-Wasserdampf verschieden Kältemittel
- SF6 = Isoliergas
- CO2 = Kohlendioxid
- N2O = Lachgas
- CH4 = Methan
- O3 = Ozon
- FCKW = Flurchlorkohlenwasserstoffe – sind heute vollständig verboten
Diese Gase absorbieren die Infrarotstrahlen und strahlen sie wieder aus, was dann zum Treibhauseffekt oder Glashauseffekt führt. Und somit zur Erwärmung der Erdoberfläche.
Was ist ein CO2 Äquivalent?
Mit dem CO2 Äquivalent oder kurz CO2e, wird die Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase vergleichbar gemacht.
Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) der Vereinten Nationen hat das „Globale Erwärmungspotenzial“ (Global Warming Potential) definiert.
Jedes Gas ist unterschiedlich schädlich und hat eine unterschiedliche Verweildauer in der Atmosphäre.
Die Erwärmungswirkung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases in einem festgelegten Zeitraum (meist 100 Jahre) wird im Vergleich zu derjenigen des CO2 definiert.
Treibhausgasemissionen können so in CO2 Äquivalente umgerechnet werden.
Methan hat z.B. eine 28x größere Klimawirkung als CO2, bleibt aber weniger lange in der Atmosphäre. Ein kg Methan entspricht einem CO2 Äquivalent von 28kg, über eine Zeitraum von 100 Jahren berechnet. Würde man einen kürzeren Zeitraum von 20 Jahren als Grundlage der Berechnung nehmen, so wäre das CO2e 80kg.
SF6, das als hervorragendes Isoliergas (z.B. in Windkraftwerken) Verwendung findet hat ein CO2 Äquivalent von 23500. Berechnungsgrundlage sind 100 Jahre
Wasserdampf wird nicht in CO2 Äquivalenten erfasst, da Wasserdampf zwar eine starke Treibhauswirkung hat, seine Emissionen den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre jedoch nicht erhöhen.
Landwirte, Opfer und zugleich Verursacher des globalen Klimawandels
Die intensive Landwirtschaft lässt Bauern, Bäuerinnen und Tiere gleichermaßen leiden, zudem trägt sie zum Artensterben und zum Klimawandel bei.
Landwirte sind einem immer stärkeren Preiskampf unterworfen, hinzu kommen Hitzeperioden mit extremer Trockenheit, Unwetter, Starkregen und Hagel. Ernteausfälle sind die Folgen. Die ersten, die bei uns unter dem Klimawandel leiden sind die Bauern und Bäuerinnen.
Dabei sind es auch die Treibhausgase aus der Landwirtschaft, die genau diese Krise mitverursacht haben.
Um diesem Dilemma zu entrinnen, sind erhebliche Änderung der landwirtschaftlichen Praktiken bis hin zu Umstellungen in den Ernöhrungsgewohnheiten nötig.
Die Politik, die auch heute noch auf mehr Produktivität setzt, und dabei versäumt nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, zwingt die Bauern regelrecht dazu ihre Böden, die Tiere und sich selbst auszubeuten.
Es muß sowohl die Politik, als auch jeder Einzelne in die Pflicht genommen werden, wenn es darum geht, die Landwirtschaft zu reformieren damit sie klimaneutraler wirtschaften kann.
Die Politik, unter Anderem, indem Sie nachhaltige Landwirtschaft fördert, ihre Subventionen anders verteilt. Sich für echtes Tierwohl einsetzt und dafür sorgt, daß die bäuerliche Arbeit angemessen entlohnt wird.
Jeder Einzelne, indem der Fleischkonsum drastisch zurückgeschraubt wird und die Bereitschaft besteht, für ein wertvolles Nahrungsmittel einen angemessenen Preis zu bezahlen. Weg vom Billigprodukt hin zum Qualitätsprodukt.
Treibhausgase aus der Landwirtschaft heizen das Klima weiter an. Umwelt-Liebe