Biogasanlage, ein Mosaik der Energiewende
Energiegewinnung aus Mist, Gülle, biologischem Abfällen und Pflanzen. Wie funktioniert das?
Biogasanlage, ein wichtige Beitrag zur Energiewende
Biogasentsteht, indem in Biogasanlagen Biomasse unter anaeroben Bedingungen einer Gärung/Verwesung unterworfen wird. Es besteht zu etwa
- 60% aus Methan Ch4 und
- 40% aus Kohlendioxid CO2
- daneben finden sich in geringen Konzentrationen Schwefelwasserstoff H2S, Ammoniak NH3, Wasserdampf H2O, Stickstoff N2, Sauerstoff O2 und Wasserstoff H2.
Dieses Gas wird als sauberes Gas bezeichnet. Die Herstellung des Gases erfolgt nahezu klimaneutral. Denn es entsteht bei dessen Herstellung nur so viel CO2, wie die Biomasse zuvor der Atmosphäre auch entzogen hat.
Über 5% des deutschen Strombedarfes wird über Biogas-Anlagen gedeckt. Das EEG fördert den Bau und Betrieb solcher Anlegen.
Was wird unter Biomasse verstanden?
Biomasse ist ebenso wie die fossilen Brennstoffe Kohle, Öl, Erdgas und Torf gespeicherte Sonnenenergie. Also die gesamte Menge an organischen Substanzen, die von Pflanzen, Tieren oder Menschen anfallen.
Während fossile Brennstoffe nicht mehr aktiv am Kohlenstoffkreislauf teilnehmen, ist Biomasse noch aktiv daran beteiligt.
Biomasse aus Pflanzen und Pflanzenbestandteilen
Gras, Raps, Mais, Zuckerrohr, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Soja.
Diese Pflanzen bezeichnet man als Energiepflanzen, d.h. sie besitzen eine hohe energetische Verwertbarkeit.
Biomasse aus Restholz und Altholz
aber auch aus schnellwachsende Hölzer wie Pappel, Weide, Rubinie
Biomasse aus Abfällen pflanzlicher und tierischer Herkunft
Hierzu zählen Festmist, Gülle und Getreidestroh. Auch Klärschlamm und Klärgas, ebenso wie Bioabfälle.
Biogasanlage
Die Energie, welche aus diesen Anlagen gewonnen wird, kann:
- als Treibstoff für Fahrzeuge,
- zur Erzeugung von Heizwärme
- und zur Stromerzeugung genutzt werden
Pro und Contra Biogasanlage
Pro:
- die Rohstoffe sind dauerhaft verfügbar, Mist und Gülle fallen stetig an, unabhängig von Witterungseinflüssen
- es ist speicherbar
- lange Transportwege entfallen, da Biomasse flächendeckend verfügbar ist
- das Gas hat eine hohe Energiedichte
- nahezu CO2 neutrale Gewinnung
Contra:
- hohe Investitionskosten
- Anbau von Energiepflanzen, was zu Monokulturen führen kann
Biogas, Ökogas, Erdgas
Während Erdgas ein fossiler Brennstoff ist, ist Biogas ein regenerativer, d.h. erneuerbarer Brennstoff.
Erdgas zählt unter den fossilen Energielieferanten als der Umweltfreundlichste. Die Gewinnung und Aufbereitung erfordern hohe Energiemengen. Hinzu kommen lange Transportwege, was sich ebenfalls negativ auf die Umweltbilanz von Erdgas auswirkt.
Biogas wird aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Energieraubende und aufwändige Herstellungs- und Gewinnungmethoden entfallen. Da Biogasanlagen dezentral arbeiten, sind lange Transportwege ausgeschlossen.
Ökogas diese Bezeichnung bezieht sich nicht auf die Art oder Gewinnung des Gases. Sie sagt lediglich aus, daß der Anbieter garantiert, die verbrauchte Gasmenge CO2 neutral zu stellen.
Dies geschieht über Emissionszertifikate oder der Förderung regenerativer/erneuerbarer Energiequellen.
Biogasanlage, der nachhaltige Wegaus Biomasse Energie zu gewinnen. Umwelt-Liebe