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Wer liebt sie nicht, diese exotische Frucht, voller Vitamine und ungesättigter Fettsäuren. Eine wahre Superfrucht aus den Regenwäldern Mittelamerikas.
Heute wird die Avocado nicht mehr nur in Mittelamerika geerntet, sie wird als Kulturpflanze in riesigen Plantagen vor allem in Mexiko, Peru, Chile, Kolumbien, der Domenikanischen Republik, Kalifornien, Südafrika, Australien, Neuseeland, Indonesien und Israel angebaut. Auch in Südspanien wird die Frucht seit der Mitte des 20. Jahrhunderts angebaut.
Für uns Verbraucher in den westlichen Industrieländern ist sie zum Inbegriff des neuen Lebensstils geworden. Avocado im Salat, auf dem Brot, als Dip, als Kuchen, als Dessert, Avocado Hamburger und Avocado Pizza, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Avocados werden als wahre Figur-Wunder gepriesen, als gesundes Superfood. Eine Vitamin-und Mineralstoffbombe, voller wertvoller essentieller Fettsäuren und Antioxidantien.
Die Liste der gesundheit-und schönheitsfördernden Wirkungen der Avocado ist lang, hier eine Auswahl davon. Avocados sollen:
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Der Boom, und nicht nur in Deutschland, ist dermaßen groß, daß man sich inzwischen auch Gedanken um die Folgen auf die Umwelt machen muss.
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Nach Schätzungen des mexikanischen Landwirtschaftsministeriums wird die weltweite Nachfrage nach dieser Super-Frucht von 2017 bis 2030 um etwa 49% steigen. Die Probleme, die der jetzige Verbrauch für die Umwelt, die Bevölkerung und die Biodiversität jetzt schon mit sich bringt werden dann um ein vielfaches größer sein.
Der Avocadobaum benötigt etwa 50 Liter Wasser pro Tag. Etwa 1000 Liter Wasser wird benötigt, damit wir 1 Kilo dieser Frucht in unserem Supermarkt kaufen können. Das ist 8 mal mehr als für die gleiche Menge Kartoffeln.
Da in diesen wasserarmen und heissen Gegenden Wasser ein knappes Gut ist, wird meist mit Grundwasser bewässert oder Flüsse umgeleitet. Dies bedeutet eine Absenkung des Grundwassers, was zu Wasserknappheit und zur Austrocknung der Böden führt.
Viele Bewohner in den Anbaugebieten müssen mit Wassertanks, angeliefert per LKW`s, mit Wasser versorgt werden. Dort wo noch vor wenigen Jahren Kleinbauern ihre Gärten bewirtschafteten ist heute nur noch ödes trockenes Land.
Avocados weisen durch ihre langen Transportwege, (Mittelamerika, Südafrika, Australien), eine hohe CO2 Emission auf. Die Früchte müssen in Kühlcontainern transportiert werden, was zusätzlich negativ zur CO2 Bilanz beiträgt.
Wälder werden für dieses grüne Gold gerodet , um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Hier sind Parallelen zum Soja oder Palmölanbau in Indonesien oder Brasilien zu sehen.
Indigene Völker sind in Ihrer Existenz bedroht.
In manchen Regionen ist durch den Pestizideinsatz (riesige Monokulturen) das Trinkwasser verunreinigt, außerdem sind durch den Kontakt mit den Pflanzenschutzmitteln, gesundheitliche Schäden bei den Plantagearbeitern zu befürchten.
Der Kunde ist es gewohnt essfertige Früchte in den Regalen vorzufinden. Deshalb müssen die grünen, unreifen Früchte in riesigen Wärmekammern reifen. Feuchtigkeit und Hitze werden dort simuliert. Was die CO2 Bilanz nochmals erhöht.
Der irischen Starkoche JP McMahon nennt Avocados sogar die Blutdiamanten Mexikos und hat sie total von seinem Speiseplan und seiner Küche verbannt.
Während dessen boomt in Amsterdam „the avocado show“, ein Restaurant, das Avocado Gerichte in allen Variationen anbietet.
Wenn du diese Tipps beherzigst, so ist dein ökologischer Fußabdruck beim Verzehr zumindest geringer.
Dennoch sollten Avocados auf dem Speiseplan als seltener Luxus betrachtet werden sollte.
Aus der Kern der Avocado kannst du eine richtig schöne Pflanze heranziehen.
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Avocado, das grüne Gold. So gesund und doch so schädlich!