Avocado, die Wasserhungrige
Wer liebt sie nicht, diese exotische Frucht, voller Vitamine und ungesättigter Fettsäuren. Eine wahre Superfrucht aus den Regenwäldern Mittelamerikas.
Avocado, das grüne Gold
Heute wird die Avocado nicht mehr nur in Mittelamerika geerntet, sie wird in riesigen Plantagen als Kulturpflanze vor allem in Mexiko, Peru, Chile der Domenikanischen Republik, Kalifornien, Südafrika, Australien, Neuseeland, Indonesien und Israel angebaut.
Für uns Verbraucher in den westlichen Industrieländern ist sie zum Inbegriff des neuen Lebensstils geworden. Avocado im Salat, auf dem Brot, als Dip, als Kuchen, als Dessert, Avocado Hamburger und Avocado Pizza. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Frucht wird als wahres Figur-Wunder gepriesen, als gesundes Super.Food. Eine Vitamin- und Mineralstoffbombe, voller essentieller Fettsäuren und Antioxidantien.
Benefits der Avocado für unsere Gesundheit und Schönheit
Die Liste der gesundheit- und schönheitsfördernden Wirkung ist lang, hier nur eine kleine Auswahl davon.
Avocados sollen:
- das Cholesterin senken
- bei Gelenkentzündungen helfen
- das Herz schützen
- die Haut glätten
- für strahlende Haare sorgen
- Augenleiden mindern
- gut für die Nerven und das Gehirn sein
- beim Abnehmen unterstützen
Avocado und die Umwelt
Der Boom auf diese Frucht, nicht nur in Deutschland, ist dermaßen groß, dass man sich inzwischen Gedanken um die Folgen für die Umwelt machen muss.
Waren es 2008 noch 19000 Tonnen Avocados, die frisch oder getrocknet nach Deutschland importiert wurden, so waren es 2018 94000 Tonnen. Die Avocado boomt!
Probleme des Avocadoanbaus für die Länder und die Umwelt
Nach Schätzungen des mexikanischen Landwirtschaftsministeriums wird die weltweite Nachfrage nach dieser Super-Frucht von 2017 bis 2030 um etwa 49% steigen. Die Probleme, die der jetzige Verbrauch für die Umwelt, die Bevölkerung und die Biodiversität jetzt schon mit sich bringt, werden dann um ein vielfaches größer sein.
Hoher Wasserverbrauch
Der Avocadobaum benötigt etwa 50 Liter Wasser pro tag. Etwa 1000Liter Wasser werden benötigt, damit wir 1kg dieser Frucht in unserem Supermarkt kaufen können. Das ist 8x mehr als für die gleiche Menge Kartoffeln.
Da in diesen wasserarmen und heissen Gegenden Wasser ein knappes Gut ist, wird meist mit Grundwasser bewässert oder Flüsse umgeleitet. Dies führt zur Absenkung des Grundwassers, was dann wiederum zu Wasserknappheit und zur Austrocknung der Bösen führt.
Viele Bewohner in den Anbaugebieten müssen mit Wassertanks, angeliefert per LKW, mit Wasser versorgt werden. Dort wo noch vor wenigen Jahren Kleinbauern ihre Gärten bewirtschafteten, ist heute nur noch ödes, trocken Land.
Lange Transportwege
Durch lange Transportwege, Mittelamerika, Südafrika, Australien) weisen sie ein hohe CO2 Emission auf. Die Früchte müssen in Kühlcontainern transportiert werden, was zusätzlich die CO2 Bilanz negativ beeinflusst.
Waldrodungen und Kriminalität
Wälder werden für dieses grüne Gold gerodet, um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Hier sind Parallelen zum Soja- und Palmölanbau in Indonesien und Brasilien zu erkennen.
Indigene Völker sind in ihrer Existenz massiv bedroht.
Pestizideinsatz
In manchen Regionen ist durch den Pistizideinsatz (riesige Monokulturen) das Trinkwasser verunreinigt und ungeniessbar geworden.
Durch den Kontakt mit diesen Pflanzenschutzmitteln sind bei den Plantagenarbeitern und Anwohnern gesundheitliche Schäden zu erkennen, so klagen viele über zunehmende Atemwegs- und Magenbeschwerden.
Essfertige Avocados inn den Regalen unserer Supermärkte
Der Kunde ist es gewohnt essfertige Früchte in den Regalen vorzufinden. Deshalb müssen die grünen, unreifen Früchte in riesigen Wärmekammern reifen. Dort werden die Feuchtigkeit und die Hitze der Anbaugebiete simuliert. Die CO2 Bilanz wird nochmals in die Höhe getrieben
Darf ich noch Avocados essen ?
Der irische Starkoch JP Mc Mahon nennt Avocados sogar die Blutdiamanten Mexikos und hat sie total aus seinem Speiseplan verbannt.
Währenddessen boomt in Amsterdam „the Avocado show“, ein Restaurant, das Avocado-Gerichte in allen möglichen Variationen anbietet.
Tipps für den richtigen Einkauf
- unreife Früchte kaufen
- auf die Herkunft achten, Portugal oder Spanien sind näher als Chile oder Mexiko
- nur Früchte mit dem Bio-Siegel kaufen
Ich selber gönne mir auch 1-2 mal im Jahr Avocados. Ich bestelle meine Avocados direkt beim Produzenten über das Growdfarming System.
Wenn du diese Tipps berücksichtigst, dann ist dein CO2 Fußabdruck zumindest geringer. Dennoch sollte der Verzehr dieser Super-Frucht als seltener Luxus gehandhabt werden.
Nach dem Verzehr weiter nutzen
Aus dem Kern der Avocado kannst du eine richtig schöne Pflanze heranziehen.
- Den Avocadokern waschen und trocknen lassen
- Drei Zahnstocher in halber Höhe seitlich in den Kern bohren
- Den Kern in ein Wasserglas hängen
- Die Spitze des Kerns zeigt nach oben, die gerundete ist im Wasser
- Die Zahnstocher sind die Halterung, welche am Glasrand aufliegen
- Drei bis zehn Wochen braucht es, bis der Kern Wurzeln gebildet hat
- Nach der Wurzelbildung in Blumenerde einpflanzen
- Den Teil des Kerns, der sich oberhalb der Zahnstocher befand, bitte nicht mit Erde bedecken
- Stecke den Topf in eine durchsichtige Plastiktüte, damit die Luftfeuchtigkeit hoch ist
- an einem hellen Ort bei etwa 20 Grad keine der Kern bald
- entferne nun die Plastiktüte
Avocado, das grüne Gold. So gesund und doch so schädlich! Umwelt-Liebe Umwelt-Liebe