Weihnachtsbaum – noch zeitgemäß?
Alle Jahre wieder, gehts auf zum Christbaumkauf. Ist da in Zeiten von Waldsterben und Klimawandel noch zeitgemäß?
Weihnachtsbaum-noch zeitgemäß?
Seit gut 500 Jahren fällen die Christen zu Weihnachten eine Tanne, stellen sie in die gute Stube, schmücken sie und nach 6 Wochen wird der Baum entsorgt.
So war es zumindest früher einmal. Heute fällen wir den Baum nicht mehr, wir kaufen ihn, fein säuberlich in ein Plastiknetz gedrückt, beim Weihnachtsbaumverkäufer. Selbst jeder Baumarkt bietet heute Weihnachtsbäume an. Unser guter, lieber Tannenbaum wächst heute in großen Monokultur- Planten, auf wo er in Reih und Glied steht, ohne dass er je am natürlichen Kreislauf des Waldes teilgenommen hätte. Und auch die Tanne ist nicht mehr unser liebster Christbaum, sie musste der Nordmanntanne weichen, die nicht mehr pickst, wenn wir sie berühren. Keine 6 Wochen bleibt der geschmückte Baum in unseren Wohnzimmern, 24. Dezember bis 2. Februar (Maria Lichtmess), wie es früher einmal war. Heute liegt er spätestens nach 2 Wochen, am 6. Januar am Strassenrand und wartet auf seine Abholung.
Einen Weihnachtsbaum in Zeiten der Klimakrise?
Klimawandel und Waldsterben. Können wir das mit unserem ökologischen Gewissen vereinbaren? Unser liebster Weihnachtsbaum, die Nordmanntanne, braucht zum Beispiel 10 Jahre bis sie zum Verkauf als Weihnachtsbaum herangewachsen ist. Bäume fällen für ein paar Festtage, können wir uns dies noch leisten? Es gibt Stimmen, die besagen, dass das diese Bäume nicht dem forst- sondern dem landwirtschaftlichen Betrieben entnommen werden. Aus diesem Grunde, so wird angeführt, schaden sie dem heimischen Wald nicht. Doch beanspruchen sie eine Fläche, die man als Wald bewirtschaften könnte.
Oh Tannenbaum, wie giftig sind deine Blätter
Rund 29 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland Jahr für Jahr verkauft. Und die allermeisten haben eine wahre Spritzodyssee hinter sich. Da sie in großen Monokulturplantagen aufwachsen, müssen sie mit Chemikalien, Herbiziden und Pestiziden behandelt werden. Es wird gespritzt gegen Unkräuter, gegen Schädlingsbefall, gegen Pilzkrankheiten, und um schöner auszusehen. Denn beim Weihnachtsbaum Verkauf ist Beauty oberstes Gebot!
Und diesen Giftcoctail stellen wir dann in unsere guten Stuben. Es versteht sich von selbst, dass ein Teil dieser giftigen Substanzen vom Baum an die Zimmerluft abgegeben werden, die wir dann wieder einatmen.
Umweltfreundliche Weihnachtsbäume
Es geht auch anders. Natürlich gewachsene Bäume aus der Region. Es gibt Waldbesitzer, die in der Adventszeit anbieten, den Weihnachtsbaum selbst zu schlagen. Unter Anleitung des Waldbesitzers oder eines Försters, kannst du so direkt im Wald deinen Baum aussuchen und ihn auch fällen.
Weiterhin gibt es Ökobäume zu kaufen, die du an den verschiedenen Siegeln erkennen kannst. Biosiegel wie Demeter, Bioland oder Naturland geben dir die Sicherheit, dass dein Baum nicht mit Gift behandelt wurde.
Auch das FSC-Siegel bietet dir die Gewissheit, einen ökologischen Baum zu kaufen.
Die Umweltschutzorganisation Robin Wood stellt jährlich eine Liste zusammen, wo du in deiner Nähe umweltfreundliche Weihnachtsbäume erstehen kannst.
Alternativen zum Christbaum
Wie wäre es mit einem kleine Nadelbäumchen im Topf. So hast du ein immergrünes Bäumchen, das du auch zu anderen Gelegenheiten schmücken kannst, oder du genießt einfach nur seinGrün.
Tannenbaum aus Treibhölzern. Das ist mein persönlicher Favorit. Sieht super toll aus, ich mache Upcycling und es nimmt kaum Platz in Anspruch. Geschmückt werden kann es nach Belieben, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Mit Zweigen aus Nadelhölzern bist du dann auch schon ziemlich nahe am „echten“Weihnachtsbaum.
Ein Gesteck oder Tannenzweige in der Vase sind eine zusätzlich super Idee, um Weihnachtsbaum-Feeling ins Haus zu holen. Auch hier kannst du deine Fantasie ausleben, Schön ist, was gefällt.
Aus Brettern von Restbeständen, Abfallbretter vom Schreiner oder vom Baumarkt bastelst du dir deinen ganz persönlichen Weihnachtsschmuck. Eignet sich auch super als Begrüßung an der Eingangstür.
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