Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs, Umwelt- und Klimaschutz, fairer Handel, gerechte Bezahlung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Arbeiter in den Entwicklungsländern. Wunderbar, wenns denn auch so ist.
Doch erweckt ein Unternehmen absichtlich den Eindruck grün, ökologisch und fair zu handeln, ohne daß dies in der Realität auch stattfindet, dann nennt man dies Greenwashing.
Greenwashing – Warum?
Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über die Produkte, die in ihrem Einkaufswagen landen. Der Verbraucher ist kritisch geworden und greift lieber zu einem Produkt, das Nachhaltigkeits- und Umweltkriterien erfüllt und ist auch bereit, dafür einen höheren Preis zu zahlen.
Bio, grün, umweltfreundlich, nachhaltig und fair gehandelt sind zu Markenzeichen geworden, mit denen sich mehr Käufer erreichen und höhere Preise rechtfertigen lassen.
Greenwashing wird auch gerne als PR Strategie genutzt um ein negatives Image wieder aufzupolieren. Hier wird oft ein unwesentliches Umweltengagement so stark in den Vordergrund gerückt, daß es von den umweltschädlichen Verhalten der Firma ablenkt. Umweltsünder wie McDonald`s, RWE,
Nestle, BP und natürlich die deutsche Autoindustrie (um nur einige stellvertretend zu nennen) verpassen sich ein besseres Image indem sie Greenwashing betreiben. Hierfür werden sogar eigene Labels erfunden. Alle ziehen sich gerne das grüne Mäntelchen an.
Ganz gleich aus welchem Grunde ein Unternehmen Greenwashing betreibt, es geht immer mit Irreführung des Konsumenten.
Wie erkennen Konsumenten Greenwashing?
1. Übergewichtung kleiner Umwelt-Erfolge
durch Hervorheben kleiner Umwelt-Erfolge wird vertuscht, daß die Firma in großen Bereichen ein Umweltsünder ist. Die Lebensmittelindustrie z.B. hat gute Lobbyarbeit geleistet und verhindert, daß die Ampel zur Kennzeichnung gesundheitsschädlicher Lebensmittel eingeführt wird. Die Greenwashing- Methode von Coca Cola ist, Mitinitiator der `Plattform für Ernährung und Gesundheit `“zu sein.
2. Irrelevante Informationen werden aufgeplustert
Durch selektive Darstellung und/oder Ausblenden von Themen werden für das unternehmen gewünschte Themen in den Fokus gerückt oder unangenehme Themen ausgeblendet. So oft in der Kosmetikindustrie geschehen, wenn kleinen Mengen Bio-Inhaltsstoffe groß hervorgehoben werden, obwohl der Großteil der Inhaltsstoffe auf Erdöl basiert.
3. Eigen Labels
Sie erwecken den Anschein von einer unabhängigen Instanz zu kommen. Aus diesem gründe haben viele Unternehmen eigene Labels kreieren lassen. Ein prominenter Vertreter eines solchen Labels ist
das Palmöl-Label RSPO.
4. Aussendarstellung
RWE, der wohl größte Umweltverschmutzer Deutschland, Betreiber großer Kohle und Atomkraftwerke begrüßt den Besucher seiner Website mit Natur pur und einer der ersten Sätze die der Besucher zu lesen bekommt lautet: „Wie wir Verantwortung übernehmen und Nachhaltigkeit gestalten“. RWE ist zu trauriger Berühmtheit durch den Tagebau im Hambacher Forst gelangt.
5. Fehlende Beweise
So brüstet sich Audi in einem Werbespot, daß sie bis 2015 ihren ökologischen Fußabdruck um 30% reduzieren wollen und nennen dann in einem Atemzug vollelektronischen e-tron Modelle. Weitere Informationen sind in dem Video nicht zu erhalten.
6. Offen Lügen
Als Beispiel sei hier der Modekonzern H&M genannt. Er musste zugeben, seine als Bio-Baumwolle gekennzeichneten Jeans mit herkömmlicher Baumwolle gestreckt zu haben.
Durchsicht im Dschungel der Greenwash-Firmen geben diese Website: Der Klima-Lügendetektor oder Label Online.