Quelle: © Fraunhofer UMSICHT
Umweltfreundlich oder nicht?
Laut Institut für Biokunststoffe der Hochschule Hannover (Quelle: Verbraucherzentrale) liegt der Anteil der Biokunststoffmärkte weltweit unter 1%. Unter diesen Biokunststoffen wiederum seien nur etwa 50% auch wirklich biologisch abbaubar.
Die Bildung von wertvollem Humus ist bei Biokunststoffen nicht gegeben, sie zerfallen bestenfalls in CO2 und H2O. Sie können sogar der Qualität des Kompostes schaden.
Es zeigt sich also, daß Biokunststoffe nicht generell als umweltfreundlich einzustufen sind.
Nicht nur die Kompostierbarkeit, auch die Langlebigkeit von Bioplastik spielt eine große Rolle, wenn es darum geht wie groß der ökologische Fußabdruck eines Bioplastik Produktes ist. Als grobe Faustregel kann gelten: Je öfters ein Produkt verwendet wird, desto besser fällt seine Ökobilanz aus. So kann eine Plastiktüte auf Erdölbasis, die oft verwendet wird, besser abschneiden als eine kompostierbare Plastiktüte, die nur 1 Mal verwendet wurde.
Produzenten von Plastikflaschen, Verpackungen oder Coffe to go Bechern verleihen ihren Produkten gerne den Anstrich „bio“ oder „grün“. Ob ein Biokunststoff jedoch unter Nachhaltigkeitsaspekten besser dasteht als ein Kunststoff der herkömmlichen Art, kann nur eine extra aufgeführte Ökobilanz entscheiden.
Hinzu kommt, daß die Pflanzen in Monokulturen angebaut werden, was wiederum den Einsatz von Pestiziden und ein meist hoher Wasserbedarf bedeutet. Es wird Fläche für die Ausgangsstoffe von Kunststoffen gebraucht, die für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden könnten. Oder es werden wertvolle Wälder abgeholzt, die unser ewichtigsten Verbündeten sind im Kampf gegen die CO2 Luftverschmutzung.