Biokunststoffe, retten sie die Umwelt?
Kunststoffe, die nicht jahrhundertelang in unserer Umwelt rumliegen? Können Biokunststoffe die Lösung sein, oder handelt es sich um eine Mogelpackung?
Biokunststoffe, die Alternative!
Bioplastik bedeutet zunächst nur, daß in diesem Produkt nachwachsende Rohstoffe (NawaRo), wie Zuckerrohe, Mais oder Soja verwendet wurden.
Es gibt Biokunststoffe, die sich biologisch abbauen, doch gilt dies bei Weitem nicht für jeden Biokunststoff.
Biologisch abbaubar bedeutet, daß die in der Umwelt vorhandene Mikroorganismen einen Stoff z.B. in Wasser, Kohlendioxid und Kompost umwandeln.
Ist ein Kunststoff nun aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, und besitzt dieselben chemischen Strukturen, wie ein Kunststoff, der auf Erdöl oder Erdgas basiert, dann ist auch dieser. nicht biologisch abbaubar.
Quelle: © Fraunhofer UMSICHT
Umweltfreundlich oder nicht?
Laut Institut für Biokunststoffe der Hochschule Hannover (Quelle: Verbraucherzentrale) liegt der Anteil der Biokunststoffmärkte weltweit unter 1%. Unter diesen Biokunststoffen wiederum seien nur etwa 50% auch wirklich biologisch abbaubar.
Die Bildung von wertvollem Humus ist bei Biokunststoffen nicht gegeben, sie zerfallen bestenfalls in CO2 und H2O. Sie können sogar der Qualität des Kompostes schaden.
Es zeigt sich also, daß Biokunststoffe nicht generell als umweltfreundlich einzustufen sind.
Nicht nur die Kompostierbarkeit, auch die Langlebigkeit von Bioplastik spielt eine große Rolle, wenn es darum geht wie groß der ökologische Fußabdruck eines Bioplastik Produktes ist. Als grobe Faustregel kann gelten: Je öfters ein Produkt verwendet wird, desto besser fällt seine Ökobilanz aus. So kann eine Plastiktüte auf Erdölbasis, die oft verwendet wird, besser abschneiden als eine kompostierbare Plastiktüte, die nur 1 Mal verwendet wurde.
Produzenten von Plastikflaschen, Verpackungen oder Coffe to go Bechern verleihen ihren Produkten gerne den Anstrich „bio“ oder „grün“. Ob ein Biokunststoff jedoch unter Nachhaltigkeitsaspekten besser dasteht als ein Kunststoff der herkömmlichen Art, kann nur eine extra aufgeführte Ökobilanz entscheiden.
Hinzu kommt, daß die Pflanzen in Monokulturen angebaut werden, was wiederum den Einsatz von Pestiziden und ein meist hoher Wasserbedarf bedeutet. Es wird Fläche für die Ausgangsstoffe von Kunststoffen gebraucht, die für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden könnten. Oder es werden wertvolle Wälder abgeholzt, die unser ewichtigsten Verbündeten sind im Kampf gegen die CO2 Luftverschmutzung.
Um bestimmte Eigenschaften eines Kunststoffes zu erhalten, werden auch Biokunststoffen bei der Herstellung chemische Zusatzstoffe beigefügt. Daher besteht ein biobasierter Kunststoff nie zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen.
Es gibt Polymere, die sowohl bio- als auch fossilisiert hergestellt werden können, und beide dieselbe Struktur aufweisen. Solch ein biobasierter Kunststoff ist dann ebensowenig biologisch abbaubar wie seine Kollegen, die aus fossil basierten Grundstoffen hergestellt wurden.
Besonders bei Verpackungen von Obst und Gemüse, aber auch bei Getränkeflaschen kommt dies zum Tragen. Denn wie bei herkömmlichen Kunststoffen kann eine Diffusion dieser chemischen Zusatzstoffe, oder deren Abbauprodukte, auf die Lebensmittel oder die Getränke stattfinden.
Sind Biokunststoffe besser?
Laut Umwelt Bundesamt haben biologisch abbaubare Kunststoffe keinen ökologischen Vorteil.
die Böden und Gewässer versauern mehr
es wird mehr Feinstaubemissionen freigesetzt
als bei Kunststoffen die aus Erdöl oder Erdgas hergestellt wurden.
Wirklich umweltfreundlich sind nur Mehrwegprodukte wie Mehrwegtaschen und Mehrwegflaschen. Aus ökologischer Sicht ist jeder Einmalkunststoff abzulehnen.
✘ Biokunststoffe können nicht bedenkenlos verwendet werden. auch sie hinterlassen Spuren in unserer Umwelt und schädigen unser Ökosystem nachhaltig.
✘ Mehrwegprodukte und der Verzicht auf verpackte Lebensmittel sind die einzige Alternative um uns vor den Müllbergen, die uns zu ersticken drohen zu bewahren.
Biokunststoffe, eine Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen? Umwelt-Liebe